Mac OS X Consoliero – Dokumentationen für Administratoren

Consoliero Teil 21

Apple Remote Desktop Tricks - Kapitel 3

Schlaues mit UNIX und ARD

Inhaltsverzeichnis

1. ARD 3 Allgemein

2. ARD 3 und Automator

3. ARD 3 und UNIX | 3.1 Drucker einrichten | 3.2 Benutzer richtig warnen | 3.3 Objekte zum Dock hinzufügen |

3.4 Weiter nützliche UNIX-Befehle | 3.5 Doppelte Programmeinträge im "Öffnen mit" Menü

4. Software verteilen mit ARD

So wirklich spannend wird ARD eigentlich erst zusammen mit den UNIX Befehlen. Der Vorteil ist, das man mit ARD mit einer Mischung zwischen grafischer Applikation und Terminalbefehlen, eine ganz einfach Arbeitsumgebung hat. Ohne grosse Aufwände kann man an alle oder nur ein paar Rechner auf die Schnelle ein paar Modifikationen vornehmen. UNIX zusammen mit ARD 3 sind das ultimative Sysadmin Werkzeug. Nun aber ein paar Dinge welche nicht zwingend für jeden Sinn machen, aber doch ab und zu gebraucht werden.

Einiges was man so braucht wird mit ARD 3 schon mitgeliefert. So etwa eine Automator Aktion um UNIX Scripts in Automator Scripts auszuführen. Direkt in ARD 3 hat man eine kleine Shell in der man einzelne Befehle oder sogar ganze Scripts ausführen kann. Dabei kann man die Computer auf welchen der Befehl ausgeführt werden soll frei wählen. Obercool dabei ist, dass die Resultate direkt in ARD zurückgemeldt werden (Abbildung 3.1)

Zudem können bereits einmall erfasste Befehle oder Scripts gespeichert und als Shortcuts wieder abgerufen werden (Abbildung 3.2).

Nebenbei:
Befehle welche unter:

/System/Library/CoreServices/RemoteManagement/ARDAgent.app/Contents/Support

/bin, /sbin

/usr/bin, /usr/sbin

liegen können direkt, ohne die Angabe des absoluten Pfades, eingegeben werden.

Ein neues PPD, und Sie haben 50 Mac's welche nun aktualisiert werden müssen. Das ginge ja noch, jedoch müssen die Einstellungen des Druckers noch aktualisert werden. Mit ein bisschen UNIX und ARD haben sie die 50 Arbeitsplätze in etwa 1 Minute modifiziert. Aber wie?

Alle Druckereinstellungen aus dem "Druckerdienstprogramm" sowie die benötigten PPD's werden an einem Ort gespeichert. Sie liegen unter /etc/cups/. Die Konfigurationsdatei heisst, wie zu erwarten war: printers.conf und die PPD's liegen im Ordner "ppd".

Am einfachsten geht es wenn man bei seinem Computer schnell das aktuelle PPD installiert und die Anpassungen an der Druckerkonfiguration vornimmt. Danach den Ordner /etc/cups/ im Finder sichtbar machen. Dazu geht man im Menü "Gehe zu" auf den Befehl "Gehe zu Ordner..." Dort den Pfad (/etc/cups/) eingeben. Danach kann man den PPD Ordner und die Konfigurationsdatei mittels Drag&Drop in ein offenes ARD "Objekt kopieren" Fenster ziehen (Abbildung 3.1.1).

Nun müssen auf den Computern mit den neuen PPD's und der neuen "cups"-Konfiguration der cups-Deamon (cupds) neu gestartet werden. Dazu wählt man im ARD "UNIX Befehl senden", wählt dabei die gleiche Gruppe der Computer, an welche man vorher die neue Konfiguration geschickt hat. Der Befehl um den Drucker Dienst (cupsd) neu zu starten heisst: sudo killall -HUP cupsd. Dieser Befehl oder ein Neustart muss nachgeschoben werden. Nun können wir sudo mitsenden und das Passwort mitgeben. Mit ARD 3 können wir diesen Befehl aber gleich als root Benutzer absetzten (Abbildung 3.1.2).

Nebenbei:
Falls cups jetzt ganz ausgestiegen ist, oder unzuverlässig läuft, kann man ihn mit

killall cupds

als root ganz stoppen. Danach startet man den Druckerdienst wieder mit:

sudo /System/Library/StartupItems/PrintingServices/./PrintingServices start

Wenn Benutzer das tun was sie nicht tun sollten, oder man möchte als Sysadmin die nette Dame in der Vorstufe darauf aufmerksam machen dass man gerne mit ihr einen Kaffee trinken würde, kann man mit iChat eine Nachricht schicken. Was aber sinnlos ist wenn der- oder diejenige auf stumm geschaltet ist. Wie auch immer, hier ist die ultimative Lösung inklusive Ton (Abbildung 3.2.1)

Um das zu tun, brauchen wir die Binaries welche den Text einblendet (Kann man sich hier herunterladen). Die heruntergeladene Datei kopiert man an einen der oben genannten Orte. Von da aus kopiert man die Datei an alle Clients. Und zwar mit der Einstellung "Am gleichen relativen Speicherort". So nun kann man einen Client auswählen und den Befehl

BigHonkingText -p 30 -H Hallo Jungs

absetzten. Dabei wird mit -p 30 der Text 30 Sekunden lang angezeigt. das -H steht für "honk". Wird diese Option gesetzt quäckt dem armen Benutzer noch eine Gans ins Ohr.

Genau, der Admin meint ab heute wird Lotus Notes nicht mehr gebraucht. Wir stellen um auf Apple Mail. Nichts leichter als das. Im Arbeitsgruppen Manager alles vorbereiten. Aber jetzt, wie kriege ich bei all meinen Benutzern das Apple Mail in das Dock? Klar mit ARD und "UNIX-Befehl senden" und dem Befehl:

defaults write /Users/XXXbenutzernameXXX/Library/Preferences/com.apple.dock \ persistent-apps -array-add '<dict><key>tile-data</key><dict>\ <key>file-data<key><dict><key>_CFURLString</key>\ <string>/Pfad/zum/APP.app</string><key>_CFURLStringType</key>\ <integer>0</integer></dict><key>file-label<key><string>APP NAME</string>\ <key>file-type</key><integer>41</integer></dict><key>tile-type</key>\ <string>file-tile</string></dict>'

Die fett markierten Stellen sind die an denen Ihr aktiv werden müsst. Am einfachsten aus dem Web direkt in das Terminal kopieren und am eigenen PC ausprobieren.

Immer wieder melden sich Benutzer welche im Kontextmenü im Finder doppelte Einträge im "Öffnen mit" Menü haben. Dies führt auf eine dekonfiguration der Launch Service Datenbank zurück. Diese kann ganz einfach im Terminal zurückgesetzt werden. Hier lohnt es sich diesen Befehl schnell als Vorlage zu speichern, so dass der Befehl bei bedarf schnell zur Hand ist. Der Befehl lautet:

/System/Library/Frameworks/ApplicationServices.framework/Versions/A/Frameworks/LaunchServices.framework/Versions/A/Support/lsregister -kill -domain local -domain system -domain user

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Version 1.1, 1.2007 © Christoph Müller, www.pts.ch

SMI, Zofingen

Consoliero Client
ISBN No. 3-905647-17-6